Differenzbesteuerung erklärt - Wenn Du Dich mit dem Kauf von Gebrauchtwaren oder Technikartikeln beschäftigst, stößt Du immer wieder auf den Begriff Differenzbesteuerung oder den Hinweis „differenzbesteuert“.
Besonders beim Kauf von Smartphones oder Tablets begegnet Dir oft der Zusatz „differenzbesteuert nach §25a UStG“. Aber was bedeutet das eigentlich, und warum kann es für Dich als Käufer interessant sein?
In diesem Artikel erkläre ich Dir alles Wichtige rund um die Differenzbesteuerung, wieso sie beim Handel mit gebrauchten Waren eine Rolle spielt und worauf Du bei einem differenzbesteuerten Handy achten solltest.
Was bedeutet Differenzbesteuerung?
Die Differenzbesteuerung kommt vor allem beim Handel mit gebrauchten Gegenständen zum Einsatz. Sie sorgt dafür, dass nicht der volle Verkaufspreis eines Artikels der Umsatzsteuer unterliegt, sondern nur die Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis.
Für Dich bedeutet das: Händler können Produkte günstiger anbieten, weil sie die Steuerlast reduzieren.
Die Differenzbesteuerung wird angewendet, wenn ein Wiederverkauf vorliegt. Das heißt, der Händler erwirbt einen Artikel von einer Privatperson oder einem Kleinunternehmen, das beim Verkauf keine Umsatzsteuer berechnet hat.
Diese Regelung ist in §25a des Umsatzsteuergesetzes festgeschrieben. Sie greift jedoch nicht, wenn der Gegenstand privat genutzt wird oder der Erwerb aus privaten Gründen erfolgt.
Damit Du die Differenzbesteuerung verstehen kannst, ist es wichtig zu wissen, wer als Wiederverkäufer gilt. Ein Wiederverkäufer ist ein Unternehmer, der regelmäßig Gebrauchsgegenstände erwirbt und weiterverkauft – zum Beispiel ein Gebrauchtwarenhändler.
Wie funktioniert Differenzbesteuerung beim Handy?
Wenn Du ein differenzbesteuertes Handy siehst, bedeutet das, dass der Verkäufer das Gerät nicht selbst produziert hat, sondern es zuvor erworben hat – oft von Privatpersonen oder Kleinstunternehmen.
Solche Smartphones sind häufig unbenutzt und in Originalverpackung, weil sie zum Beispiel aus einem Vertragswechsel oder als Zugabe zu einem Mobilfunkvertrag stammen.
Der entscheidende Punkt: Der Händler zahlt auf den Wiederverkauf nur die Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis an Umsatzsteuer. Nehmen wir ein Beispiel:
• Der Händler kauft ein Smartphone für 500 Euro von einer Privatperson.
• Er verkauft das gleiche Gerät für 600 Euro als differenzbesteuertes Handy.
• Die Umsatzsteuer wird nur auf die Differenz von 100 Euro berechnet.
Dank dieser Regelung kann der Händler das Gerät günstiger anbieten als vergleichbare Smartphones, die nicht differenzbesteuert sind. Für Dich als Käufer heißt das in der Regel: Du bekommst ein technisch einwandfreies Handy zum günstigeren Preis.
Vorteile von differenzbesteuerten Handys
Es gibt mehrere Gründe, warum ein differenzbesteuertes Handy interessant für Dich sein kann:
Günstiger Preis
Durch die reduzierte Steuerlast kann der Händler niedrigere Preise anbieten.
Neue Geräte aus zweiter Hand
Viele dieser Smartphones sind originalverpackt und unbenutzt, sodass Du quasi ein neues Gerät kaufst.
Große Auswahl
Auf Plattformen wie eBay, Asgoodasnew oder anderen Wiederverkaufsplattformen findest Du zahlreiche Angebote von differenzbesteuerten Handys.
Nachhaltigkeit
Du unterstützt den Wiederverkauf von Geräten, was Ressourcen schont und die Lebensdauer von Handys verlängert.
Gibt es Nachteile bei differenzbesteuerten Handys?
Für Dich als privaten Käufer ist der Nachteil minimal. Die Differenzbesteuerung wirkt sich in erster Linie steuerlich auf Unternehmer aus, die vorsteuerabzugsberechtigt sind.
Wenn Du also ein Unternehmen führst, kannst Du die Umsatzsteuer auf ein differenzbesteuertes Handy nicht als Vorsteuer abziehen. In diesem Fall könnte ein klassischer Kauf teurer sein.
Ein weiterer Punkt ist die Herkunft des Geräts. Manchmal ist nicht genau klar, woher das Handy stammt. Das kann insbesondere bei Garantie- oder Supportfällen relevant werden.
Hersteller wie Apple, Samsung oder HUAWEI schließen unter Umständen Service für Nicht-EU-Geräte aus. Daher lohnt es sich, beim Kauf auf bekannte Händler zu achten, die ihre Geräte offiziell in der EU vertreiben.
Trotzdem bleibt die gesetzliche Gewährleistung auch bei differenzbesteuerten Handys bestehen. Das heißt, wenn das Gerät defekt ist oder Mängel aufweist, kannst Du Deine Rechte geltend machen.
Differenzbesteuerung: Wer profitiert davon?
Die Differenzbesteuerung bringt sowohl Händlern als auch Käufern Vorteile:
Händler
Können Geräte günstiger anbieten, da sie nur auf die Differenz Umsatzsteuer zahlen.
Käufer
Profitieren von niedrigeren Preisen für gebrauchte oder aus zweiter Hand stammende Geräte.
Besonders bei Smartphones lohnt sich die Regelung, weil Technikprodukte schnell an Wert verlieren. Durch die Differenzbesteuerung werden gebrauchte Handys erschwinglicher, ohne dass Du Qualität oder Originalverpackung einbüßen musst.
Typische Beispiele für differenzbesteuerte Handys
Ein differenzbesteuertes Handy ist oft ein Smartphone, das als:
• Vertragsgerät vom Mobilfunkanbieter,
• Bonus oder Zugabe zu einem Tarif,
• oder über Kleinanzeigen von Privatpersonen verkauft wird.
In jedem Fall gilt: Die Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis wird besteuert, nicht der Gesamtpreis. Dadurch sparst Du als Käufer oft mehrere zehn oder sogar hundert Euro im Vergleich zu einem Neukauf.
Differenzbesteuerung in der Praxis
Wenn Du online nach differenzbesteuerten Handys suchst, wirst Du auf Plattformen wie Asgoodasnew, eBay oder Rebuy fündig. Achte darauf, dass der Verkäufer den Hinweis „differenzbesteuert nach §25a UStG“ angibt. Das garantiert, dass der Artikel unter die steuerliche Regelung fällt.
Viele Händler setzen auf Transparenz und geben an, ob das Gerät originalverpackt, neu oder leicht gebraucht ist. So kannst Du entscheiden, ob der Kauf für Dich attraktiv ist.
Rechtliche Aspekte der Differenzbesteuerung
Die gesetzliche Grundlage für die Differenzbesteuerung findest Du in §25a UStG. Sie besagt im Kern:
• Die Steuer wird nur auf die Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis erhoben.
• Erwerb von Privatpersonen, Kleinunternehmern oder nicht vorsteuerabzugsberechtigten Verkäufern ist möglich.
• Vorsteuerabzug ist für Unternehmer bei differenzbesteuerten Waren ausgeschlossen.
Für Dich als Endkunde gibt es jedoch keine Einschränkungen. Du bezahlst die normale Mehrwertsteuer auf den Gesamtpreis, und das Gerät ist rechtlich genauso abgesichert wie jedes andere Handy.
Tipps für den Kauf eines differenzbesteuerten Handys
Händler prüfen
Kaufe bei bekannten Händlern mit guten Bewertungen, um Garantieprobleme zu vermeiden.
Preis vergleichen
Nutze die Differenzbesteuerung, um günstige Angebote zu finden, aber überprüfe, ob sich der Preis wirklich lohnt.
Zustand kontrollieren
Achte darauf, ob das Handy neu, originalverpackt oder gebraucht ist.
Garantiebedingungen lesen
Manche Hersteller bieten eingeschränkten Support für Geräte, die nicht aus der EU stammen.
Fazit
Die Differenzbesteuerung ist eine clevere Regelung im Umsatzsteuergesetz, die sowohl Händlern als auch Käufern Vorteile bringt. Wenn Du ein differenzbesteuertes Handy kaufst, bekommst Du häufig ein neues oder unbenutztes Gerät zum günstigeren Preis, ohne steuerliche Nachteile für Dich als Privatperson. Unternehmer sollten hingegen beachten, dass der Vorsteuerabzug entfällt.
Insgesamt lohnt sich der Blick auf Angebote mit dem Hinweis „differenzbesteuert nach §25a UStG“, besonders wenn Du beim Smartphone-Kauf sparen willst.
Die gesetzliche Gewährleistung bleibt erhalten, und Du kannst in der Regel ein technisch einwandfreies Handy erhalten. Nutze also die Chance, beim Kauf clever zu sparen und trotzdem Qualität zu bekommen.